Sind Wirtschaft und Politik kommunizierende Gefäße? Wenn ja, warum prallen die beiden Welten häufig aufeinander? Und angesichts aktueller Finanzkrisen mit derartig schweren Folgen? Wo liegen also die Systemgrenzen von Ökonomie und Politik? Die erste Ausgabe der neuen Veranstaltungsreihe „Grazer Wirtschaftsgespräche“ am 23. April 2013 im „UNI for LIFE“-Palais Kottulinsky suchte Antworten auf diese aktuellen Fragen. Drei prominente Gäste leisteten Beziehungsarbeit, um das schwierige Verhältnis zu erklären: Politikwissenschafter und Kommunikationsexperte Peter Filzmaier, Betriebswirt Alfred Gutschelhofer sowie Volkswirt und Finanzwissenschafter Richard Sturn.
„Die Zypernkrise hat gezeigt, dass die Verflechtungen enger sind als nach dem Lehman-Crash“, verglich Gutschelhofer und konstatierte: „Aber wahrscheinlich hat man sich an derartige Szenarien gewöhnt.“
Peter Filzmaier beleuchtete im Superwahljahr 2013 unter anderem Kommunikation und Ökonomie: „Das Bild der Wirtschaft in den Medien ist eher blass, obwohl das Thema bei Wähleranalysen immer gut im Mittelfeld rangiert.“
Finanzwissenschafter Sturn unterstrich: „Politik und Wirtschaft sind natürlich aufeinander angewiesen. Dieses Verhältnis kann zum einen Teil des Problems, zum anderen Teil der Lösung sein.“ Aufgrund des wirtschaftlichen Dilemmas sei die Politik mittlerweile oft sogar selbst zur Quelle von Krisen geworden.
Die „Grazer Wirtschaftsgespräche“ sind eine Kooperation des Zentrums für Entrepreneurship und angewandte Betriebswirtschaftslehre an der Uni Graz und der 7. fakultät, des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation.
Mittwoch, 24.04.2013